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Freitag, 23. September 2011
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moritzge, 19:33h
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Sechs (oder zehn) Arten das Auto zu Geld zu machen und China!
moritzge, 17:34h
Hallo liebe leute,
nach einer gefuehlten ewigkeit gibt es wieder einen blog eintrag. mopy musste mich lange trietzen bis ich diesen beitrag schreibe... :)
zunaechst muss ich in ulan bator anfangen. Dort waren wir bis zum letzten Tag beschaeftigt mit dieser miesen kolutsche..
dies hatte einen einfachen grund: unser erster besuch galt in ulan bator nicht etwa dem Zirkus oder dem "state departement store", sondern dem Hauptzollamt. Dort die bittere nachricht, dass der einfuhrzoll bei umgerechnet 2000euro liegt..
deshalb:
1.Versuch: Automarkt
wir dachten uns wir verticken das auto einfach fuer einen preis, bei dem sich das ganze fuer uns auch lohnt, 6500Dollar. Das einzige was wir erhielten war ein muedes laecheln, der einheimischen. ulan baterianer sind nur an land cruisern und fancy cars interessiert. ein einfaches auto wie der niva weckt lediglich auf dem land begehrlichkeiten.
bestes angebot inklusive steuern: 3000dollar
-unakzeptabel (nach 3 tagen haben wir aufgeben)
2. versuch: die Strasse
Da wir einen Sticker "dsarna" (zu verkaufen) mit telefonnummer auf dem auto hatten und wir pro tag 100 anrufe von interessierten hatten (bis wir den preis nannten), war die logische konsequenz das auto an eine belebte strasse zu stellen. alle anrufe hatten folgenden wortlaut:
1: "Beno. chrafnei shao stella?"
2: "Beno. I don't speak mongol. do you speak english?"
1: "..."
2: "hello? car? maschin?"
1: "tim dsa (yes)"
2: "lada niva, on (Baujahr): two-thousand-seven, six--thousand-five-hundred Dollar"
tut-tut-tut-tut-tut
bestes angebot inklusive steuern: 2500Dollar
-unakzeptabel (2 weitere tage waren vergangen)
3. Versuch: Touristische orte
vielleicht -war der gedanke- sind auslaender an dem auto interessierter. das sind menschen, die auch mal campen und sich ueber ein billiges, solides offroad auto freuen. dazu das ganze material. das muss ein verlockendes angebot sein... also machten wir plakate und hingen sie in verschiedene lokalitaeten auf, wo auslaender verkehrten. wir haben sogar versucht ein plakat im "brauhaus" aufzuhaengen, dem angeblichen treffpunkt der deutschen in ulan bator. die einzigen menschen vor ort waren froehliche, betrunkene mongolen, die sich an deutschem bier erfreut haben. einziges resultat der aktion war ein feuchtfroehlicher abend im "Hollywood Club" mit zwei netten mongolen, die wir im "Brauhaus" kennengelernt haben. Es gab schlechte RnB-Musik (sogar moritz hat die ganze nacht getanzt) mit suessen mongolischen Maeuschen.
bestes angebot (nach einem tag) inklusive steuern: keins
-unakzeptabel
4. Versuch: das Auto nach Deutschland verschiffen
Verkaufen schien schwierig zu sein. Also zogen wir die Moeglichkeit einer Verschiffung ernsthaft in Betracht. es gab drei moeglichkeiten.. erstens von Wladiwostok. Kostenpunkt angeblich 1000euro. hier lag das problem, das wir da eigentlich nicht hinwollten und darueber hinaus eine einreise sehr schwierig war. unser visum war zwar noch gueltig aber die genehmigte 2-malige einreise war schon aufgebraucht.
zweite moeglichkeit: von ulan bator aus. nach mehreren anfragen an speditionen, auch durch kontaktpersonen konnten wir keinen besseren preis als 4500euro raushandeln.
und zuletzt: eine verschiffung aus beijing (tianjin). die kosten lagen nur bei 1000euro, es lag auf unser route und auch wenn wir nicht fahren durften (auslaender bekommen nur durch grossen aufwand eine Fahrerlaubnis fuer die VRC), so haetten wir uns schon einen chinesischen fahrer organisiert. problem lag hier aber auch in der einfuhr nach china. nachdem wir mehrere reisebuero angerufen hatten, konnten wir lediglich konstatieren, dass der zeitaufwand, eine erlaubnis zur einfuhr zu erlangen, extrem hoch ist.
-verschiffung unmoeglich oder zu teuer! (ein weiterer tag war ins land gegangen)
5. versuch: jemanden finden, der das auto zurueck faehrt
langsam wurde die zeit knapp. bis jetzt hatten wir keine kaufangebote und eine verschiffung war kaum moeglich. aber all jenen denen wir von unserem trip erzaehlt haben, waren begeistert. Warum findet sich dann nicht jemand der den selben trip zurueck macht? Nochmal plakate geschrieben ("Wanna get back to europe cheap with our car?") und hoffen. Wir haben uns muehe gegeben und es an wirklich vielen orten aufgehangen. aber leider...
kein Anruf, keine Interessenten (ausser am letzten tag ein mongole, der im dezember nach polen zieht, aber eigentlich gar nicht mit dem auto fahren wollte.) :)
-unakzeptabel
6. Versuch: die Mongol ralley fragen
wenn nichts geht, frag die mongol ralley (siehe khovd)!!!
wir also zur finish line. fragen den verantwortlichen der garage, ob er eine idee fuer unser auto hat. er nur: klar! ich vertick euch die muehle in 2 tagen. ihr muesst nur mit dem preis runtergehen und wir uebernehmen den zoll. 2 tage spaeter ruft er an und sagt er hat nen kaeufer fuer die ausgehandelten 3.500.000Tugrik (2000euro). Super!! der organisator des standorts ulan bator, ein englaender und ein amerikaner, der gerade ein "projekt" in der mongolei am laufen hat, uebernehmen die karre. den zoll macht natuerlich grosszuegig die mongolralley, die sowieso noch 300 weitere autos verzollen muss (wenn da kein rabatt rausspringt?!?). und wir zahlen nur 300.000Tugrik vermittlungsgebuehr an den Garagenmanager.
-akzeptiert! :)
Nach 11 tagen in ulan bator in denen wir nichts anderes gemacht haben als zu "arbeiten", zieht auch der letzte aussenposten richtung beijing ab.
danach folgt china mit durchfall und der supermodernen stadt beijing. dazu spaeter mehr. mopy ist dran. ich will nicht mehr. tschuess.
Nachtrag Mopy: Aus Hast, Desinteresse und Schludrigkeit hat Jonas noch vier weitere Optionen vergessen, insgesamt waeren wir dann bei zehn Moeglichkeiten: Ein weiterer Pole ist im Spiel, unterwegs mit Familie und mittlerweile leider nur noch in Besitz einer VW Bus Leiche (siehe Fotos), der uns Anbot den Niva zur Not im Fruehling zurueckzufahren. Desweiteren: Das Angebot des Zolls annehmen und das Auto an selbigen verschenken (und vorher aus Frust zu klump fahren) oder das Auto in einem Parkhaus Ulan Bators parken und irgendwann wiederkommen (bis zu einem Jahr legal). Viertens der illegale Weg, welcher in sich nochmal ein komplexes Thema ist. Darunter Entfernung der Seriennummer und Verkauf als Ersatzteiltraeger, Bestechung des Zolls...
Aber auch all das:
Inakzeptabel
nach einer gefuehlten ewigkeit gibt es wieder einen blog eintrag. mopy musste mich lange trietzen bis ich diesen beitrag schreibe... :)
zunaechst muss ich in ulan bator anfangen. Dort waren wir bis zum letzten Tag beschaeftigt mit dieser miesen kolutsche..
dies hatte einen einfachen grund: unser erster besuch galt in ulan bator nicht etwa dem Zirkus oder dem "state departement store", sondern dem Hauptzollamt. Dort die bittere nachricht, dass der einfuhrzoll bei umgerechnet 2000euro liegt..
deshalb:
1.Versuch: Automarkt
wir dachten uns wir verticken das auto einfach fuer einen preis, bei dem sich das ganze fuer uns auch lohnt, 6500Dollar. Das einzige was wir erhielten war ein muedes laecheln, der einheimischen. ulan baterianer sind nur an land cruisern und fancy cars interessiert. ein einfaches auto wie der niva weckt lediglich auf dem land begehrlichkeiten.
bestes angebot inklusive steuern: 3000dollar
-unakzeptabel (nach 3 tagen haben wir aufgeben)
2. versuch: die Strasse
Da wir einen Sticker "dsarna" (zu verkaufen) mit telefonnummer auf dem auto hatten und wir pro tag 100 anrufe von interessierten hatten (bis wir den preis nannten), war die logische konsequenz das auto an eine belebte strasse zu stellen. alle anrufe hatten folgenden wortlaut:
1: "Beno. chrafnei shao stella?"
2: "Beno. I don't speak mongol. do you speak english?"
1: "..."
2: "hello? car? maschin?"
1: "tim dsa (yes)"
2: "lada niva, on (Baujahr): two-thousand-seven, six--thousand-five-hundred Dollar"
tut-tut-tut-tut-tut
bestes angebot inklusive steuern: 2500Dollar
-unakzeptabel (2 weitere tage waren vergangen)
3. Versuch: Touristische orte
vielleicht -war der gedanke- sind auslaender an dem auto interessierter. das sind menschen, die auch mal campen und sich ueber ein billiges, solides offroad auto freuen. dazu das ganze material. das muss ein verlockendes angebot sein... also machten wir plakate und hingen sie in verschiedene lokalitaeten auf, wo auslaender verkehrten. wir haben sogar versucht ein plakat im "brauhaus" aufzuhaengen, dem angeblichen treffpunkt der deutschen in ulan bator. die einzigen menschen vor ort waren froehliche, betrunkene mongolen, die sich an deutschem bier erfreut haben. einziges resultat der aktion war ein feuchtfroehlicher abend im "Hollywood Club" mit zwei netten mongolen, die wir im "Brauhaus" kennengelernt haben. Es gab schlechte RnB-Musik (sogar moritz hat die ganze nacht getanzt) mit suessen mongolischen Maeuschen.
bestes angebot (nach einem tag) inklusive steuern: keins
-unakzeptabel
4. Versuch: das Auto nach Deutschland verschiffen
Verkaufen schien schwierig zu sein. Also zogen wir die Moeglichkeit einer Verschiffung ernsthaft in Betracht. es gab drei moeglichkeiten.. erstens von Wladiwostok. Kostenpunkt angeblich 1000euro. hier lag das problem, das wir da eigentlich nicht hinwollten und darueber hinaus eine einreise sehr schwierig war. unser visum war zwar noch gueltig aber die genehmigte 2-malige einreise war schon aufgebraucht.
zweite moeglichkeit: von ulan bator aus. nach mehreren anfragen an speditionen, auch durch kontaktpersonen konnten wir keinen besseren preis als 4500euro raushandeln.
und zuletzt: eine verschiffung aus beijing (tianjin). die kosten lagen nur bei 1000euro, es lag auf unser route und auch wenn wir nicht fahren durften (auslaender bekommen nur durch grossen aufwand eine Fahrerlaubnis fuer die VRC), so haetten wir uns schon einen chinesischen fahrer organisiert. problem lag hier aber auch in der einfuhr nach china. nachdem wir mehrere reisebuero angerufen hatten, konnten wir lediglich konstatieren, dass der zeitaufwand, eine erlaubnis zur einfuhr zu erlangen, extrem hoch ist.
-verschiffung unmoeglich oder zu teuer! (ein weiterer tag war ins land gegangen)
5. versuch: jemanden finden, der das auto zurueck faehrt
langsam wurde die zeit knapp. bis jetzt hatten wir keine kaufangebote und eine verschiffung war kaum moeglich. aber all jenen denen wir von unserem trip erzaehlt haben, waren begeistert. Warum findet sich dann nicht jemand der den selben trip zurueck macht? Nochmal plakate geschrieben ("Wanna get back to europe cheap with our car?") und hoffen. Wir haben uns muehe gegeben und es an wirklich vielen orten aufgehangen. aber leider...
kein Anruf, keine Interessenten (ausser am letzten tag ein mongole, der im dezember nach polen zieht, aber eigentlich gar nicht mit dem auto fahren wollte.) :)
-unakzeptabel
6. Versuch: die Mongol ralley fragen
wenn nichts geht, frag die mongol ralley (siehe khovd)!!!
wir also zur finish line. fragen den verantwortlichen der garage, ob er eine idee fuer unser auto hat. er nur: klar! ich vertick euch die muehle in 2 tagen. ihr muesst nur mit dem preis runtergehen und wir uebernehmen den zoll. 2 tage spaeter ruft er an und sagt er hat nen kaeufer fuer die ausgehandelten 3.500.000Tugrik (2000euro). Super!! der organisator des standorts ulan bator, ein englaender und ein amerikaner, der gerade ein "projekt" in der mongolei am laufen hat, uebernehmen die karre. den zoll macht natuerlich grosszuegig die mongolralley, die sowieso noch 300 weitere autos verzollen muss (wenn da kein rabatt rausspringt?!?). und wir zahlen nur 300.000Tugrik vermittlungsgebuehr an den Garagenmanager.
-akzeptiert! :)
Nach 11 tagen in ulan bator in denen wir nichts anderes gemacht haben als zu "arbeiten", zieht auch der letzte aussenposten richtung beijing ab.
danach folgt china mit durchfall und der supermodernen stadt beijing. dazu spaeter mehr. mopy ist dran. ich will nicht mehr. tschuess.
Nachtrag Mopy: Aus Hast, Desinteresse und Schludrigkeit hat Jonas noch vier weitere Optionen vergessen, insgesamt waeren wir dann bei zehn Moeglichkeiten: Ein weiterer Pole ist im Spiel, unterwegs mit Familie und mittlerweile leider nur noch in Besitz einer VW Bus Leiche (siehe Fotos), der uns Anbot den Niva zur Not im Fruehling zurueckzufahren. Desweiteren: Das Angebot des Zolls annehmen und das Auto an selbigen verschenken (und vorher aus Frust zu klump fahren) oder das Auto in einem Parkhaus Ulan Bators parken und irgendwann wiederkommen (bis zu einem Jahr legal). Viertens der illegale Weg, welcher in sich nochmal ein komplexes Thema ist. Darunter Entfernung der Seriennummer und Verkauf als Ersatzteiltraeger, Bestechung des Zolls...
Aber auch all das:
Inakzeptabel
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Mittwoch, 7. September 2011
Videos online
moritzge, 18:42h
Jetzt sind sie durch! Nochmal als komplette Sammlung hier: http://www.youtube.com/playlist?list=PLDDD758CA4E903DF5
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Montag, 5. September 2011
300.000 Tugrik, 60 Liter Benzin und ein halber Liter Stutenmilch
moritzge, 11:12h
Seid gegruesst, oder auch Sain Bain uu!
Nun haben wir seit einer ganzen Weile wieder Internet, also soll es
weitergehen. Ich schreibe hier aus Tsitserileg, ca. 500km westlich von Ulan Bator. Vor 50km sahen wir die erste (!) asphaltierte Strasse der Mongolei. Man merkt, dass sich die Hauptstadt langsam naehert.
Hier ein paar Eindruecke der letzten Tage.
"Octan 92 is very rare these Days, there hasn't been any last month!"
Bargeld und Benzin auftanken in Khovt war der Plan, und dann weiter zum See Hyargas Nuur. Auf unwegsamen Pisten
wollten wir die Ralley abhaengen und die noerdliche Route nach Ulan Bator nehmen. So einfach war es dann doch nicht. Nachdem wir als erstes Schwierigkeiten hatten ueberhaut an Bargeld zu kommen (schlechte Stromversorgung, Automaten nicht gemacht fuer Visa Karten) kostete uns das einen Tag. Als es dann endlich am Schalter funktionieren sollte haben wir mit 300.000 Tugrik voll zugeschlagen. Das Benzin war dann aber noch das groessere Problem. In der Stadt gab es nur 80er Oktan, leider nicht gemacht fuer den Niva. Mit etwas Ueberredungskunst gelang es uns dann in einer Werkstatt Benzin von liegengebliebenen Mongol-Ralley Leichen abzupmpen. Leider nur 10 Liter. Wir brauchten mindestens 60, auf dem Land gibt es noch seltener besseres Benzin. Nach grosser Ernuechterung kamen wir dann doch Schritt fuer Schritt weiter. Hier konnten wir noch einen Kanister mit frischem 92er Oktan kaufen, Jemand anders schenke uns eine Flasche Octanbooster. Spaeter am Tage kam dann ein heisser Tip von einem Tschechen. Eine Tankstelle wurde gerade wieder beliefert und so gab es dann letzendlich doch einen vollen Tank und drei Kanister. Nebenbei haben wir die halbe Stadt kennengelernt. Das ist mongolische Infrastruktur :)
"Tsats uul hanwai?"
Eine harmlose Frage nach dem Weg, irgendwo auf der Strecke zu einem Nationalpark suedlich von Khovt. Ein Nomade, unterwegs auf dem Motorrad zusammen mit seiner kleinen Tochter hielt an. Nachdem das geklaert war sah er meine Kamera und fragte, ob ich ein Foto machen wollte. Als dritter Mann bin ich dann auf dem Motorrad zu seiner Jurte gefahren, wenig spaeter sassen Jonas und ich bei reich gedecktem Tisch mit Brot, Stutenmilch, Tee und einige Sorten Kaese im Zelt. Nach und nach gesellte sich seine ganze Familie dazu. Die Kommunikation war etwas holprig, aber wir waren mittendrin im Leben der Nomaden.
Auch dabei sollte es nicht bleiben, das Programm ging weiter mit Falken, mongolischen Trachten, auch ein kleiner schwarz-weiss Fernseher, betrieben mit einer durch Sonnenenergie geladenen Autobatterie wurde stolz praesentiert. Irgendwie kamen wir dann nicht mehr raus aus der Sache und blieben dann auch gleich ueber Nacht. Das war eine sehr besondere und sehr sehr interessante Erfahrung, zusammen mit einer ganzen mongolischen Familie in einer Jurte zu schlafen. Jonas machte seine Erfahrung waehrend dessen in der Jurte des Bruders.
Am naechsten Morgen ging es weiter mit den eigentuemlichen Speisen. Alles war etwas trocken und zubereitet fuer die Ewigkeit, die Suppe war allerfings hervorragend.
Nachdem wir auch noch alle Tiere gewuerdigt hatten zogen wir mit reichen Erfahrungen und einem schmunzeln auf den Lippen wieder von dannen...
Reisen in der Mongolei ist etwas ganz besonderes und nochmal entscheidend anders als in Kasachstan. Mit dem Grenzuebertritt verschwanden auch die Strassen, man kaempft sich oft Kilometer fuer Kilometer durch ein Netzwerk aus Pisten, die nie wirklich angelegt wurden sondern einfach das Resultat sind von direkten Verbindungen von Ort zu Ort, ueber die Jahre ausgefahren von den wenigen Autos die sie nutzen. Selten faehrt man schneller als 60km/h.
Die Landschaft ist schlichtweg grandios. Es wechselt ab zwischen Gesteinswuesten, Sandwuesten, endlosen Bergketten, fruchtbaren Taelern und Steppen mit Fluessen und Gewaechsen. Zwischendrin hier und da Jurten und Nomaden, Herden von Pferden, Jaks, Ziegen, Kamelen und Schafen. Wuerde man nicht alle paar Stunden mal ein Auto sehen koennte man sich auch in laegst vergangenen Zeiten befinden. Alle paar hundert Kilometer gibt es ein Dorf. Dort gibt es dann eine Tankstelle, ein paar Haeuser und Proviant. Da in der Mongolei allerdings kaum etwas produziert wird stehen in den Regalen deutsche Importprodukte wie Knorr, Maggi, Gut & Guenstig, daneben chinesische Staubsauger und Latschen. Um einen Liter Milch zu bekommen bedarf es manchmal viel Glueck und Geduld. Das Angebot ist oft auf das mindeste Beschraenkt.
Ueber Land findet man hier und da Cafes. Sozusagen mongolische Truckstops, bestehend oft einzig aus einer Jurte, in der man ein warmes Essen bekommt. Speisekarten gibt es nicht, erst wenn man nach Essen fragt wird angefangen zu kochen, es gibt nur ein Gericht. Man isst eigentlich hauptsaechlich Fleisch, unser Favorit bisher sind die Buuz. Das sind Teigtaschen gefuellt mit Fleisch, dazu gibt es manchmal eine scharfe Chili Sosse oder Ketchup. Vor den Cafes stehen manchmal LKWs oder kleine Busse, oft liegen ein paar Maenner darunter und sind am schrauben oder am Reifen wechseln. All das Gehoert zum Alltag, man hat Zeit in der Mongolei. Unterwegs gehoert es sich anzuhalten wenn man ein liegengebliebenes Auto sieht, man koennte der letzte sein an diesem Tag. So freute sich ein mongolischer Fernfahrer ueber unser Fahrradflickzeug, ein Minibusfahrer ueber unseren Kompressor. Und fast das beste sind diese vielen ueberaus sympatischen, gesunden runden Gesicher mit roten Backen die einem zuwinken...
Was wir sonst so gemacht haben:
Einen VW Bus aus dem Sand ziehen, unseren Benzinkocher mit einem Kondom reparieren, Kohl frittieren, ein Blues Konzert geben, Wurstbrote schmieren, zwei Radlager an die Verschleissgrenze bringen und nachts beinahe in einem Fluss steckenbleiben
Schoene Gruesse! Wir freuen uns ueber Kommentare!
Moritz
Fotos gibts hier: http://www.flickr.com/photos/65374360@N07/sets/72157627472560351/
Videos hoffentlich bald hier: http://www.youtube.com/user/herrlumpi#p/u
Nun haben wir seit einer ganzen Weile wieder Internet, also soll es
weitergehen. Ich schreibe hier aus Tsitserileg, ca. 500km westlich von Ulan Bator. Vor 50km sahen wir die erste (!) asphaltierte Strasse der Mongolei. Man merkt, dass sich die Hauptstadt langsam naehert.
Hier ein paar Eindruecke der letzten Tage.
"Octan 92 is very rare these Days, there hasn't been any last month!"
Bargeld und Benzin auftanken in Khovt war der Plan, und dann weiter zum See Hyargas Nuur. Auf unwegsamen Pisten
wollten wir die Ralley abhaengen und die noerdliche Route nach Ulan Bator nehmen. So einfach war es dann doch nicht. Nachdem wir als erstes Schwierigkeiten hatten ueberhaut an Bargeld zu kommen (schlechte Stromversorgung, Automaten nicht gemacht fuer Visa Karten) kostete uns das einen Tag. Als es dann endlich am Schalter funktionieren sollte haben wir mit 300.000 Tugrik voll zugeschlagen. Das Benzin war dann aber noch das groessere Problem. In der Stadt gab es nur 80er Oktan, leider nicht gemacht fuer den Niva. Mit etwas Ueberredungskunst gelang es uns dann in einer Werkstatt Benzin von liegengebliebenen Mongol-Ralley Leichen abzupmpen. Leider nur 10 Liter. Wir brauchten mindestens 60, auf dem Land gibt es noch seltener besseres Benzin. Nach grosser Ernuechterung kamen wir dann doch Schritt fuer Schritt weiter. Hier konnten wir noch einen Kanister mit frischem 92er Oktan kaufen, Jemand anders schenke uns eine Flasche Octanbooster. Spaeter am Tage kam dann ein heisser Tip von einem Tschechen. Eine Tankstelle wurde gerade wieder beliefert und so gab es dann letzendlich doch einen vollen Tank und drei Kanister. Nebenbei haben wir die halbe Stadt kennengelernt. Das ist mongolische Infrastruktur :)
"Tsats uul hanwai?"
Eine harmlose Frage nach dem Weg, irgendwo auf der Strecke zu einem Nationalpark suedlich von Khovt. Ein Nomade, unterwegs auf dem Motorrad zusammen mit seiner kleinen Tochter hielt an. Nachdem das geklaert war sah er meine Kamera und fragte, ob ich ein Foto machen wollte. Als dritter Mann bin ich dann auf dem Motorrad zu seiner Jurte gefahren, wenig spaeter sassen Jonas und ich bei reich gedecktem Tisch mit Brot, Stutenmilch, Tee und einige Sorten Kaese im Zelt. Nach und nach gesellte sich seine ganze Familie dazu. Die Kommunikation war etwas holprig, aber wir waren mittendrin im Leben der Nomaden.
Auch dabei sollte es nicht bleiben, das Programm ging weiter mit Falken, mongolischen Trachten, auch ein kleiner schwarz-weiss Fernseher, betrieben mit einer durch Sonnenenergie geladenen Autobatterie wurde stolz praesentiert. Irgendwie kamen wir dann nicht mehr raus aus der Sache und blieben dann auch gleich ueber Nacht. Das war eine sehr besondere und sehr sehr interessante Erfahrung, zusammen mit einer ganzen mongolischen Familie in einer Jurte zu schlafen. Jonas machte seine Erfahrung waehrend dessen in der Jurte des Bruders.
Am naechsten Morgen ging es weiter mit den eigentuemlichen Speisen. Alles war etwas trocken und zubereitet fuer die Ewigkeit, die Suppe war allerfings hervorragend.
Nachdem wir auch noch alle Tiere gewuerdigt hatten zogen wir mit reichen Erfahrungen und einem schmunzeln auf den Lippen wieder von dannen...
Reisen in der Mongolei ist etwas ganz besonderes und nochmal entscheidend anders als in Kasachstan. Mit dem Grenzuebertritt verschwanden auch die Strassen, man kaempft sich oft Kilometer fuer Kilometer durch ein Netzwerk aus Pisten, die nie wirklich angelegt wurden sondern einfach das Resultat sind von direkten Verbindungen von Ort zu Ort, ueber die Jahre ausgefahren von den wenigen Autos die sie nutzen. Selten faehrt man schneller als 60km/h.
Die Landschaft ist schlichtweg grandios. Es wechselt ab zwischen Gesteinswuesten, Sandwuesten, endlosen Bergketten, fruchtbaren Taelern und Steppen mit Fluessen und Gewaechsen. Zwischendrin hier und da Jurten und Nomaden, Herden von Pferden, Jaks, Ziegen, Kamelen und Schafen. Wuerde man nicht alle paar Stunden mal ein Auto sehen koennte man sich auch in laegst vergangenen Zeiten befinden. Alle paar hundert Kilometer gibt es ein Dorf. Dort gibt es dann eine Tankstelle, ein paar Haeuser und Proviant. Da in der Mongolei allerdings kaum etwas produziert wird stehen in den Regalen deutsche Importprodukte wie Knorr, Maggi, Gut & Guenstig, daneben chinesische Staubsauger und Latschen. Um einen Liter Milch zu bekommen bedarf es manchmal viel Glueck und Geduld. Das Angebot ist oft auf das mindeste Beschraenkt.
Ueber Land findet man hier und da Cafes. Sozusagen mongolische Truckstops, bestehend oft einzig aus einer Jurte, in der man ein warmes Essen bekommt. Speisekarten gibt es nicht, erst wenn man nach Essen fragt wird angefangen zu kochen, es gibt nur ein Gericht. Man isst eigentlich hauptsaechlich Fleisch, unser Favorit bisher sind die Buuz. Das sind Teigtaschen gefuellt mit Fleisch, dazu gibt es manchmal eine scharfe Chili Sosse oder Ketchup. Vor den Cafes stehen manchmal LKWs oder kleine Busse, oft liegen ein paar Maenner darunter und sind am schrauben oder am Reifen wechseln. All das Gehoert zum Alltag, man hat Zeit in der Mongolei. Unterwegs gehoert es sich anzuhalten wenn man ein liegengebliebenes Auto sieht, man koennte der letzte sein an diesem Tag. So freute sich ein mongolischer Fernfahrer ueber unser Fahrradflickzeug, ein Minibusfahrer ueber unseren Kompressor. Und fast das beste sind diese vielen ueberaus sympatischen, gesunden runden Gesicher mit roten Backen die einem zuwinken...
Was wir sonst so gemacht haben:
Einen VW Bus aus dem Sand ziehen, unseren Benzinkocher mit einem Kondom reparieren, Kohl frittieren, ein Blues Konzert geben, Wurstbrote schmieren, zwei Radlager an die Verschleissgrenze bringen und nachts beinahe in einem Fluss steckenbleiben
Schoene Gruesse! Wir freuen uns ueber Kommentare!
Moritz
Fotos gibts hier: http://www.flickr.com/photos/65374360@N07/sets/72157627472560351/
Videos hoffentlich bald hier: http://www.youtube.com/user/herrlumpi#p/u
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