Dienstag, 9. August 2011
Faule Tomaten, eine gigantomanische Hauptstadt und neue Bilder
moritzge, 16:04h
Wir melden uns zurueck,
nach vielen weiteren hundert Kilometern jetzt aus einem Internetcafe in Astana!
In den letzten Tagen waren wir wieder viel in der Wildnis unterwegs, fuer die ich eher die Bilder und Videos sprechen lassen will, auf der anderen Seite haben wir viel Zeit in Staedten verbracht. Kostanay, noerdlich gelegene und damit russisch gepraegte Industriestadt war die erste Station. Zu den Highlights:
In einem kleinen Cafe ueber unserer Waschanlage (leider noetig geweses fuer die Werkstatt) haben wir grossartige kasachische Kueche erlebt, Hausmannskost fuer einen wirklich kleinen Preis! Das beste sind hier die Suppen mit deftigen einlagen, Gefuellte Teigtaschen in diversen Varianten und das viele Fleisch was man eigentlich in jedem Essen findet. Dill fehlt auch nirgends.
Nach einem antiken Jahrmarkt gabs dann im oertlichen erstaunlich modernen Kino einen stupiden Film auf russisch. Da man so die Handlung bestens verstehen konnte war es ein grosser Spass, auch das drumherum und die Leute waren wieder interessant zu beobachten.
Mit Hilfe von Evgenijs Schwester haben wir dann eine gute Werkstatt aufgetan und den Tribut fuer die unzaehligen Schlagloecher gezahlt: Reparaturen an Fahrwerk und Bremsen. Fuer drei Stunden Arbeit inklusive aller Ersatzteile waren es dann aber doch nur 50 Euro, dabei haben wir jede menge Maenner mit goldenen Zaehnen kennengelernt.
Weiter gings Richtung Astana, auf der Strecke leider ein Totalausfall. Eine unscheinbare Tomate hatte mir doch sehr auf den Magen geschlagen. Den Rest kann man sich vorstellen... Aber zwei Tage Krankenlager haben gereicht und es ging auf in die Hauptstadt Astana. Dort kam beim ersten Halt ein deutsch sprechender Kasache auf uns zu, er kannte das Saarbruecker Kennzeichen weil er vor Jahren in Sarlouis dort gearbeitet hat. Seinen Akzent hat er gut konserviert. "Deutsch oder was?", zwei Minuten spaeter stand der zweite Kasache mit deutscher Vergangenheit neben uns. Und das obwohl wir vorher nie Leute getroffen haben die deutsch sprechen konnten.
Ueber Couchsurfing hatten wir uns eine Bleibe gesucht, deswegen schlugen wir die Angebote fuer Betten, Mahlzeiten und Tenge ab und wurden zu unserem Bestimmungsort eskortiert. Bei Abay wurden wir warm empfangen, ein hollaendischer Couchsurfer hatte grad gekocht und wir hatten einen witzigen abend. Eine gelungene erste Erfahrung mit dieser neuen Art des reisens.
Astana haut einen in den ersten Tagen einfach voellig um, das meiste wurde innerhalb kuerzester Zeit aus dem Boden gestampft. Irrsinnige Bauprojekte, riesiege Plaetze, eine Achste fuehrt durch den neuen Teil der Stadt und verbindet die wichtigsten Gebaude. Shopping Malls und glaenzende Karossen an jeder Ecke. Den Worten des kasachischen Praesidenten nach (der wie wir gehoert haben an manchen Esstischen hier als Portrait immer anwesend ist) eine wirklich gewordene Vision. Er selbst tront in einem dem weissen Haus nachempfundenen Palast im Zentrum der neuen Hauptstadt.
Der Kontrast zum laendlichen Kasachstan koennte groesser gar nicht sein, ein dreckiger Lada Niva und zwei baertige Landstreicher wollen da nicht so recht reinpassen.
Bilder Kasachstan:
http://www.flickr.com/photos/65374360@N07/sets/72157627392290900/
Einige Videos:
http://www.youtube.com/user/herrlumpi#p/u
Gruss Moritz!
nach vielen weiteren hundert Kilometern jetzt aus einem Internetcafe in Astana!
In den letzten Tagen waren wir wieder viel in der Wildnis unterwegs, fuer die ich eher die Bilder und Videos sprechen lassen will, auf der anderen Seite haben wir viel Zeit in Staedten verbracht. Kostanay, noerdlich gelegene und damit russisch gepraegte Industriestadt war die erste Station. Zu den Highlights:
In einem kleinen Cafe ueber unserer Waschanlage (leider noetig geweses fuer die Werkstatt) haben wir grossartige kasachische Kueche erlebt, Hausmannskost fuer einen wirklich kleinen Preis! Das beste sind hier die Suppen mit deftigen einlagen, Gefuellte Teigtaschen in diversen Varianten und das viele Fleisch was man eigentlich in jedem Essen findet. Dill fehlt auch nirgends.
Nach einem antiken Jahrmarkt gabs dann im oertlichen erstaunlich modernen Kino einen stupiden Film auf russisch. Da man so die Handlung bestens verstehen konnte war es ein grosser Spass, auch das drumherum und die Leute waren wieder interessant zu beobachten.
Mit Hilfe von Evgenijs Schwester haben wir dann eine gute Werkstatt aufgetan und den Tribut fuer die unzaehligen Schlagloecher gezahlt: Reparaturen an Fahrwerk und Bremsen. Fuer drei Stunden Arbeit inklusive aller Ersatzteile waren es dann aber doch nur 50 Euro, dabei haben wir jede menge Maenner mit goldenen Zaehnen kennengelernt.
Weiter gings Richtung Astana, auf der Strecke leider ein Totalausfall. Eine unscheinbare Tomate hatte mir doch sehr auf den Magen geschlagen. Den Rest kann man sich vorstellen... Aber zwei Tage Krankenlager haben gereicht und es ging auf in die Hauptstadt Astana. Dort kam beim ersten Halt ein deutsch sprechender Kasache auf uns zu, er kannte das Saarbruecker Kennzeichen weil er vor Jahren in Sarlouis dort gearbeitet hat. Seinen Akzent hat er gut konserviert. "Deutsch oder was?", zwei Minuten spaeter stand der zweite Kasache mit deutscher Vergangenheit neben uns. Und das obwohl wir vorher nie Leute getroffen haben die deutsch sprechen konnten.
Ueber Couchsurfing hatten wir uns eine Bleibe gesucht, deswegen schlugen wir die Angebote fuer Betten, Mahlzeiten und Tenge ab und wurden zu unserem Bestimmungsort eskortiert. Bei Abay wurden wir warm empfangen, ein hollaendischer Couchsurfer hatte grad gekocht und wir hatten einen witzigen abend. Eine gelungene erste Erfahrung mit dieser neuen Art des reisens.
Astana haut einen in den ersten Tagen einfach voellig um, das meiste wurde innerhalb kuerzester Zeit aus dem Boden gestampft. Irrsinnige Bauprojekte, riesiege Plaetze, eine Achste fuehrt durch den neuen Teil der Stadt und verbindet die wichtigsten Gebaude. Shopping Malls und glaenzende Karossen an jeder Ecke. Den Worten des kasachischen Praesidenten nach (der wie wir gehoert haben an manchen Esstischen hier als Portrait immer anwesend ist) eine wirklich gewordene Vision. Er selbst tront in einem dem weissen Haus nachempfundenen Palast im Zentrum der neuen Hauptstadt.
Der Kontrast zum laendlichen Kasachstan koennte groesser gar nicht sein, ein dreckiger Lada Niva und zwei baertige Landstreicher wollen da nicht so recht reinpassen.
Bilder Kasachstan:
http://www.flickr.com/photos/65374360@N07/sets/72157627392290900/
Einige Videos:
http://www.youtube.com/user/herrlumpi#p/u
Gruss Moritz!
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